Test Peter Grubmair
Mit Toybox Turbos schickt Codemasters den geistigen Nachfolger der Micro Machines ins Rennen, woran sich auch schon andere mehr oder minder erfolgreich versuchten. Trotzdem konnte uns die Neuauflage des Titels gefallen. Denn auch wenn sie nicht viel Neues bietet, macht sie dabei doch alles richtig.
Sicher könnt ihr euch noch an die Micro Machines erinnern, dem Mehrspieler-Spaß bei dem man kleine Spielzeugautos über die abgefahrensten Strecken bugsierte. Da gab es den bekannten Autoteppich oder Bahnen quer über den Küchentisch. Bleistifte durften als Streckenbegrenzung herhalten und der Saft umgekippter Gläser musste geschickt umfahren werden, wollte man keine Geschwindigkeit verlieren. Dabei fungierte der fehlende Splitscreen als Gameplay-Element, denn wer den anderen davonfahren konnte, so dass sie aus dem Bild fielen, gewann die jeweilige Runde.
Quelle: CodemastersToybox Turbos (8)Auf genau diesem Spielprinzip beruht nun auch Codemasters neues Toybox Turbos, dessen einzige Neuerung eigentlich nur die moderner 3D-Kamera ist, die nun nicht mehr direkt von oben auf das Spielgeschehen blickt, sondern von leicht schräg und sich dynamisch dem Streckenverlauf anpasst. Dass macht sie auch so gut, dass man eigentlich nie nachkorrigieren möchte. Auch sorgt die sich drehende Kamera dafür, dass man sich den jeweiligen Streckenverlauf gut einprägen kann, was dem Spielspaß natürlich zugute kommt.
Doch bevor man sich auf die witzig gestalteten Strecken begibt, die uns erneut in die Küche entführen, aber auch den Schreibtisch im Kinderzimmer nicht auslassen oder sogar im Kasino aufgebaut wurden, steht die Wahl des gewünschten Fahrzeuges an. Diese sind in verschiedene Kategorien eingeteilt, wie Baufahrzeuge, Taxen und Busse oder Militärspielzeuge. Bevor wir sie mit den während der Rennen eingesammelten Münzen kaufen, sind sie auch noch herrlich in ihrer Verpackung verwahrt. Insgesamt gibt es 35 Stück davon, für Abwechslung ist also gesorgt. Gefahren wird dann auf 18 verschiedenen Strecken, wobei wir bei jedem Rennen maximal drei Sterne erspielen können und am Ende jeder Kategorie ein Bossgegner auf uns wartet. Dieser will dann in mehreren Anläufen per Ausscheidungsrennen besiegt werden und als Belohnung gibt es sein Spezialfahrzeug. Sehr schön dabei auch, dass es neben den normalen Rennen auch zwei Arten von Zeitrennen, ein Überholrennen und die sogenannte Flucht gibt. Dabei müssen wir einer hinter uns hereinschwappenden Welle entkommen, die keine Fehler verzeiht.
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Toybox Turbos: Launch-Trailer zum Table-Top-Racer
Selbstverständlich gibt es in Toybox Turbos auch wieder verschiedene Waffensysteme, die man einfach auf der Strecke einsammelt. Als da wären ein Hammer um den Kontrahenten vor sich platt zu machen, einen Minenleger zur Abwehr von Angriffen von hinten, ein Magnet um sich an andere heranziehen zu können oder ein Elektroschocker, der den getroffenen Spieler kurzzeitig die Kontrolle über sein Fahrzeug verlieren lässt. Dabei fällt aber stark auf, dass die KI-gesteuerten Fahrer die Waffen nur selten einsetzen und sich viele Chancen entgehen lassen. Auch erscheint der Schwierigkeitsgrad etwas unausgegoren, denn die ersten Meisterschaften sind extrem leicht zu gewinnen, auf die dann plötzlich doch recht anspruchsvolle folgen. Mit ein bisschen Übung, Konzentration und dem richtigen Auto sind die aber ebenfalls gut zu meistern.
Quelle: CodemastersToybox Turbos (9)Doch so abwechslungsreich auch der Singleplayer ist, um so einfältiger fiel der Multiplayer aus. Den kann man zwar lokal ebenso wie online spielen, dort gibt es aber nur eine einzige Spielvariante, nämlich das ganz klassische Rennen. Da auch der Umfang generell nicht allzu groß ausfiel, nach zwei bis drei Stunden hat man wirklich alles im Spiel freigeschaltet, ist Toybox Turbos wirklich ein kurzzeitiges Vergnügen. Zugegeben, für ein paar Rennen zwischendurch im lokalen Modus mit Freunden taugt der Titel immer und macht dann auch durchaus Spaß, der Singleplayer verliert aber bald seinen Reiz, sobald man alles gesehen hat.
Achievement-Jäger hingegen werden sich freuen, denn der Titel wirft mit dem Gamerscore nur so um sich. Die insgesamt 1000 Punkte kann man innerhalb weniger Stunden erspielen und sobald man im Spiel alle Sternchen freigeschaltet und alle Autos gekauft hat, hat man auch alle Achievements errungen.
Wertung zu Toybox Turbos (X360)
Wertung:
7,7/10
Wertung zu Toybox Turbos (PS3)
Wertung:
7,7/10
Pro & Contra
Witzige RennstreckenNette PräsentationEinwandfreie Technik35 doch recht unterschiedliche Fahrzeugelokaler Multiplayer-Modus
Nur ein Mehrspieler-ModusSingleplayer in wenigen Stunden durchgespielt